Weavolution

Validierung eines hochproduktiven und energieeffizienten subsonischen Luftwebverfahrens

Luftweben ist ein hochproduktives, gleichzeitig jedoch auch energieintensives Webverfahren. Statt der bei anderen Verfahren zum Einsatz kommenden mechanischen Führung des Schussfadens erfolgt eine aerodynamische Führung, wobei der Luftstrom von mehreren Haupt und Stafettendüsen erzeugt wird.

In der textilen Wertschöpfungskette liegen vor allem in der Weberei hohe Kostenreduktionspotenziale. Das Ziel der Produktivitätssteigerung ist dabei vor allem mit einer Verringerung des Energieverbrauchs verbunden. Vorarbeiten des Instituts für Textiltechnik (ITA) und des Instituts für Getriebetechnik und Maschinendynamik (IGM) der RWTH Aachen zeigten, dass zum einen durch einen veränderten Eintrag des Schussfadens (Umstellung von einer Überschall auf eine Unterschallströmung) eine Verringerung des Energieverbrauchs um bis zu 61 % möglich ist. Die Herausforderung liegt hier vor allem in der Realisierung einer störungsarmen Fachbildung (selektives Auseinandertreiben der Kettfäden) bei gleichzeitiger Beschränkung des Bauraumes. Zum anderen ergaben die Untersuchungen, dass eine zielgerichtete Neuentwicklung der Bewegungsfunktion der Webschäfte zu einer deutlichen Produktivitätssteigerung von 30 % führen kann.

Ziel des Validierungsvorhabens des Instituts für Textiltechnik ist der Nachweis, dass die aufgezeigten Potenziale zur Steigerung der Produktivität und Energieeffizienz in praxisrelevanten Szenarien und unter Einbeziehung von Nutzeranforderungen technisch realisierbar sind. Eine anschließende Verwertung kann entweder über Lizenzverkäufe oder die Gründung eines Spinn-offs ca. zwei Jahre nach Projektende erfolgen.