Validierung eines innovativen Gamma-Detektors zur ortspezifischen Detektion in der Medizin und von Sprengstoff
Das schnelle und eindeutige Aufspüren von Gefahrstoffen, insbesondere von Sprengstoffen, ist für die Sicherheitstechnik eine zunehmende Herausforderung. Durch Bestrahlung können diese Stoffe angeregt werden, Gammastrahlen zu erzeugen, die dann gemessen werden können. Vergleichbar damit ist das Bestrahlen von Tumoren in der Medizin. In beiden Fällen geht es darum, sowohl die Stärke, als auch den Entstehungsort der Gammastrahlen zu bestimmen, um damit in einem Fall die Gefahrstoffe zu finden und im anderen Fall die Lokalisierung und Wirkung der Bestrahlung im Tumor überprüfen zu können.
Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich die Lokalisierung der entstehenden Strahlung nur mit immens hohem technischen und finanziellen Aufwand bewerkstelligen. Die Lösung könnte ein am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt entwickelter innovativer Detektor bringen, der wesentlich kleiner, genauer und preiswerter ist als die bisherigen Entwicklungen. Mit ihm ist es dem Forscherteam gelungen, neben bestrahlten Explosivstoffen auch radioaktive Abfälle und Radiopharmaka in Tumorgeweben in Echtzeit nachzuweisen und zu lokalisieren. Bei einer laufenden medizinischen Strahlenbehandlung konnte der Auftreffpunkt des Strahls im Tumor ebenso exakt bestimmt werden.
Im Projekt ViDeO soll nun die Alltagstauglichkeit sowohl im Bereich der Sprengstoffdetektion als auch der Tumorlokalisierung bewiesen werden. Im Erfolgsfall ist eine Verwertung nach Projektabschluss durch ein auszugründendes Unternehmen oder eine Auslizensierung angedacht.