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Innovative Inhibitoren Polyprolin-Motiv-erkennender Protein-Protein-Interaktionsdomänen als Ausgangspunkt zur Validierung neuer pharmakologisch relevanter Zielproteine und zur Entwicklung neuartiger Ansätze in der Krebstherapie

Bösartige Tumore der Brust stellen in Deutschland die vierthäufigste Todesursache bei Frauen dar. Aufgrund des hohen invasiven Potenzials von Brusttumoren, sterben diese Frauen jedoch nicht am Primärtumor, sondern an den Folgen der Metastasierung. Ebenso ist das kolorektale Karzinom eine der häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen, die die Hälfte der jährlichen Krebs-Neuerkrankungen in Deutschland ausmacht. Die Metastasierung stellt die häufigste Todesursache und die Ursache für das Scheitern der Behandlung des Primärtumors auch dieser Krebserkrankung dar. Hemmstoffe, die Zellmotilität bzw. die Invasivität von Tumorzellen reduzieren, würden in Verbindung mit Hemmstoffen der Zellproliferation neue Chancen der Krebstherapie eröffnen.
Das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie hat gemeinsam mit dem Institut für Organische Chemie der Universität Köln, sowie dem Experimental and Clinical Research Centre der Charité Universitätsmedizin Berlin niedermolekulare chemische Verbindungen identifiziert, die die Zytoskelett-Reorganisation von invasiven Brustkrebszellen inhibieren können und auf diese Weise die Motilität und Invasivität von Tumorzellen beeinflussen. Im Rahmen des Validierungsvorhabens soll die weitere Klärung des Wirkmechanismus der neuen Substanzen, die Untersuchung zur Zellgängigkeit sowie die umfassende Charakterisierung ihres Wirkprofils in vivo bis hin zum Nachweis der Wirksamkeit in geeigneten Tiermodellen im Sinne eines „proof of principle“ stattfinden.