Rückfahrassistenzsysteme für mehrgliedrige Nutzfahrzeuge: petra - prototyping and evaluation of tractor reverse driving assistance
Lastkraftwagen müssen häufig auf engem Raum rangiert werden, was besonders für Fahrer von Gespannen mit nur indirekt lenkbaren Anhängern sehr schwierig ist. Bei Rückwärtsfahrten entsteht aus der unzureichenden Rundumsicht und dem ungewohnten Lenkverhalten zusätzlich ein hohes Unfallrisiko.
An der Universität Koblenz-Landau wurden nun technische Lösungen entwickelt, um die Fahrer von mehrgliedrigen Fahrzeugen bei Rückwärts- und Rangierfahrten über ein Assistenzsystem zu unterstützten. Dieses beruht auf einer Analyse des Fahrzeugumfeldes mit häufig bereits vorhandenen Kameras und einer innovativen Vermessung des Fahrzeugzustandes mittels geeigneter Sensoren. Aus dem daraus errechneten Fahrverhalten des Fahrzeugs lassen sich situations- und fahrzeugspezifische Fahranweisungen für den Fahrer generieren, die optisch, akustisch oder haptisch übermittelt werden.
Im Projekt petra soll nun an einem speziell ausgerüsteten Testfahrzeug die Einsatzfähigkeit der erforderlichen Verfahren und technischen Komponenten unter praxistauglichen Bedingungen nachgewiesen werden. Im Erfolgsfall kann das System auch zur autonomen Steuerung, wie etwa zum Einparken von Wohnwagengespannen oder zum fahrerlosen Rangieren erweitert werden. Die wirtschaftliche Verwertung der Projektergebnisse ist sowohl durch eine Lizenzierung an Unternehmen der Automobil- und Zuliefererindustrie, als auch über eine Kooperation mit diesen Unternehmen möglich. Alternativ ist auch eine Ausgründung zur Vermarktung der Softwarekomponenten denkbar.