ONKATTRACT

Entwicklung von CXCR6 als Strategie zur Potenzierung der Wirksamkeit von Zelltherapien in der Onkologie: „Adoptiver Transfer von CXCR6-transduzierten T-Zellen zur autologen Therapie von Tumorerkrankungen

Die Aktivierung von Zellen der Immunabwehr (sog. T-Zellen) ist als neuer Ansatz in der Immuntherapie von Tumoren etabliert. Präklinische und klinische Studien deuten jedoch darauf hin, dass der klinische Nutzen noch erheblich gesteigert werden kann. Zu diesem Zweck können tumorgerichtete T-Zellen vor der Applikation beim Patienten (adoptiver Transfer) gentechnisch verändert werden, was die Übertragung einer bestimmten immunologischen Reaktionsbereitschaft bewirkt. Diese Therapieform ist in ihrer Wirksamkeit aber durch den eingeschränkten Zugang der T-Zellen zum Tumor aufgrund fehlender Erkennungsmoleküle sowie deren lokaler Inaktivierung noch limitiert.

Das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München konnte in ihrer Vorlaufforschung nachweisen, dass der Einbau eines bestimmten Rezeptors (Chemokin-Rezeptor CXCR6) in T-Zellen als Erkennungsmolekül sowohl eine gerichtete Bewegung der T-Zellen zum Tumor als auch eine verbesserte Aktivierung erreicht. Der in vivo Wirksamkeitsnachweis für das neue Therapiekonzept konnte in Tumor-Modellen der Bauchspeicheldrüse der Maus erbracht werden. Nun soll das Konzept in geeigneten humanen Tumor-Modellen validiert und auf Sicherheit getestet sowie eine den Richtlinien der Qualitätssicherung entsprechende („good manufacturing practice“ (GMP)-fähige) Produktion vorbereitet werden. Des Weiteren soll das Portfolio an T-Zell-aktivierenden Erkennungsmolekülen erweitert werden.  Als mögliche Verwertungsoptionen werden eine Auslizensierung oder eine Unternehmungsgründung gesehen. Innerhalb beider Optionen könnte die weitere notwendige präklinische Testung vorangetrieben werden.