NEUROBOOST

Validierung einer zellbasierten langwirksamen steuerbaren Therapie für Morbus Parkinson durch "verkapselte" funktionell regulierbare, den glial derived neurotrophic factor (GDNF) freisetzende mesenchymale Stammzellen (MSC) aus dem Fettgewebe

Mit der neuen Hightech-Strategie „Innovationen für Deutschland“ hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, Ideen aus der Forschung noch schneller in innovative Produkte, Dienstleistungen und Innovationen für die Gesellschaft zu überführen. Dafür muss die Brücke zwischen akademischer Forschung und ihrer wirtschaftlichen Verwertung bzw. gesellschaftlichen Anwendung weiter gestärkt werden. Die Fördermaßnahme "Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung – VIP+" setzt hier an und unterstützt Forscherinnen und Forscher dabei, Forschungsergebnisse systematisch zu validieren und Anwendungsbereiche zu erschließen.

Die Parkinson-Krankheit ist eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen in Industrienationen. 350.000 Erkrankte gibt es derzeit allein in Deutschland. Im Zuge der demografischen Entwicklung wird die Zahl der Betroffenen weiter zunehmen. Diese leiden nicht nur unter motorischen Symptomen wie Muskelstarre und -zittern, sondern auch unter kognitiven und affektiven Einschränkungen. Verursacht wird Parkinson durch das Absterben von Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin ausschütten, in einer spezifischen Hirnregion. Bisherige Therapien beruhen auf dem Versuch der Kompensation des Defekts durch Dopaminersatz. Jedoch ist deren Einsatz durch starke Nebenwirkungen deutlich begrenzt.

Im Projekt NeuroBOOST der Charité Berlin werden mesenchymale Stammzellen (MSC, Vorläuferzellen des Bindegewebes) verändert und als mögliches Therapeutikum für Parkinson validiert. Neben der einfachen Gewinnung aus dem Fettgewebe, ist es ein großer Vorteil, dass diese Zellen keine Abstoßungsreaktion hervorrufen. Die MSC werden zunächst so verändert, dass sie einen Stoff herstellen und kontrolliert abgeben, der das Sterben der Nervenzellen unterbinden kann. Anschließend werden sie in ein biologisch abbaubares Material verkapselt, dass sie am Ort fixiert und in die betroffene Hirnregion transplantiert.

Im Anschluss ist eine Auslizenzierung der Patente oder eine Kooperation mit der Industrie geplant.