Moguntinone

Aryl-heteroaryl-Maleinimide (sog. Moguntinone): innovative Therapieoptionen bei Krebserkrankungen

Das Wachstum von Tumoren und die Bildung von Metastasen werden durch bestimmte Enzyme, sogenannte Kinasen, befördert. Diese Kinasen kontrollieren die Zellvermehrung, den programmierten Zelltod und das Überleben von Tumorzellen. Darüber hinaus nehmen sie eine Schlüsselfunktion bei der Neuanlage von Blutgefäßen zur Versorgung des Tumors mit Sauerstoff und Nährstoffen ein. Zur Behandlung von Tumorerkrankungen werden deshalb Wirkstoffe entwickelt, die diese Kinasen hemmen. Trotz erster Erfolge werden viele Tumore jedoch resistent gegenüber den eingesetzten Wirkstoffen, so dass nach wie vor ein dringender Bedarf an neuen Hemmstoffen für diese Kinasen besteht.

An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wurde, basierend auf Kenntnissen zur tumorhemmenden Wirkung von Naturstoffen, eine komplett neue Wirkstoffgruppe mit dem Sammelnamen "Moguntinone" entwickelt. Unter Verwendung zuverlässiger Testmodelle konnte gezeigt werden, dass Moguntinone als Hemmstoff für solche Kinasen sowohl die Bildung von Blutgefäßen zur Versorgung des Tumors als auch das Wachstum von Krebszellen deutlich besser hemmen können, als bislang bekannte Wirkstoffe.

Im Vorhaben sollen diese Wirkstoffe so weit validiert werden, dass eine anschließende klinische Studie die weitere Medikamentenentwicklung in Kooperation mit einem Partner ermöglichen kann.