MLC

Multi Leaf Collimatoren

In der heutigen Strahlentherapie werden sogenannte „Multi Leaf Kollimatoren“ (MLCs), eine Art lamellenförmige Bestrahlungsschablone, eingesetzt, um den Behandlungsstrahl der Form des zu behandelnden Objektes anzupassen. Derzeit setzen sich in der Strahlentherapie jedoch immer mehr adaptive Bestrahlungsmethoden durch, d.h. durch Nachführen der Lamellen des MLC wird versucht, während der Bestrahlung auftretende Störeinflüsse wie z.B. Bewegungen (Atmen und Schlucken) auszugleichen. Dies erfordert eine kontinuierliche Anpassung des Bestrahlungsfeldes durch den MLC in Form von Bewegen und Nachregeln der Lamellen, was bislang technisch nur begrenzt möglich ist.

Das Verbundprojekt zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem  Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (Fraunhofer-Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie PAMB in Mannheim) hat den Aufbau eines exemplarischen MLC-Demonstrators zum Ziel, der sich durch ein neuartiges Lamellen- und Antriebskonzept auszeichnet. Dieser Demonstrator soll mit geringerem Gewicht, reduzierter Komplexität, überlegener Stellgeschwindigkeit und Präzision arbeiten. Dies würde eine dynamische Echtzeitsteuerung der Lamellen eines MLCs zum Ausgleich von Organbewegungen erlauben, wobei erstmals eine präzisere Tumorbestrahlung erreicht und optimal die Anforderungen von zukünftiger bildgestützter Strahlentherapie erfüllt werden können. Das DKFZ wird im Verbund die Arbeiten im Bereich der elektronischen Komponenten und echtzeitfähigen Softwareentwicklung sowie die Koordination übernehmen.

Nach Fertigstellung des Demonstrators soll dieser verschiedenen Firmen vorgeführt werden, um nach eventueller Auslizensierung einen ersten vollfunktionstüchtigen Prototypen zu bauen.