MaPolKo

Maßgeschneiderte biogene Polymere als Bindemittel für Korrosionsschutzbeschichtungen, Lackadditive und Migrationsbarrieren

Die chemische Industrie setzt traditionell in der Produktion auf petrochemische, d. h.  erdölbasierte, Produkte. Auf diese Weise werden auch die zur Beschichtung verschiedener Materialien verwendeten Polymere erzeugt. Fossile Polymere könnten jedoch durch mikrobielle Kohlenhydrate in vielen technischen Anwendungen ersetzt werden. Die von Bakterien abgesonderten Vielfachzucker eigenen sich durch ihre regelmäßige Anordnung spezifischer funktioneller Gruppen gut als Beschichtungsmaterialien. Sie sind günstig in der Produktion und nachhaltiger in der Gewinnung. Ein großer Vorteil ist die Möglichkeit, ihre Struktur über gentechnische Modifikation der Mikroorganismen vor der bakteriellen Produktion sowie chemisch nach ihrer Gewinnung zu verändern. So können sie an die Anforderungen der jeweiligen Anwendung angepasst werden.

An der Technischen Universität München wurde eine umfangreiche Bibliothek mikrobieller Kohlenhydrate erstellt. Im Vorhaben MaPolKo werden Anwendungstests in der Papierbeschichtung als Barriere für giftige Stoffe wie z. B. aus Druckfarben und zur Erhöhung der Papierfestigkeit durchgeführt sowie Metallbeschichtungen als Korrosionsschutz getestet. Geeignete mikrobielle Kohlenhydrate der Bibliothek werden gentechnisch entsprechend der Anforderung des Einsatzgebietes modifiziert, in größeren Mengen produziert und wenn notwendig chemisch nach der Aufreinigung verändert. In der Verwertungsphase soll die Ausgründung eines Dienstleitungsunternehmens zur Entwicklung maßgeschneiderter mikrobieller Kohlenhydrate erfolgen.