Lorentzkraft-Wirbelstromprüfung: ein innovatives zerstörungsfreies elektromagnetisches Werkstoffprüfverfahren für Verbundmaterialien und Hochtemperaturanwendungen
Innovative Methoden für eine zerstörungsfreie Materialprüfung besitzen das Potenzial für eine Schlüsseltechnologie in der Qualitätskontrolle. So besteht in der Automobilindustrie, in der Luft- und Raumfahrttechnik sowie in vielen anderen Bereichen der Hochtechnologie ein großes Interesse an der Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Materialien. Damit kommt der Qualitätsprüfung dieser Werkstoffe, sowohl während des Herstellungsprozesses als auch im Nutzungsverlauf, eine enorme Bedeutung zu.
An der TU Ilmenau wurde ein neuartiges Wirbelstromprüfverfahren für nichtmagnetische Leitermaterialien, das Lorentzkraft-Wirbelstromprüfverfahren (LWP), entwickelt. Dabei werden in einem Prüfkörper aufgrund seiner Bewegung in einem statischen Magnetfeld Wirbelströme induziert, die zu Krafteinwirkungen auf das Magnetsystem führen. Die Evaluation der Kraftmessungen am Magnetsystem ermöglicht damit eine kontaktfreie Detektion von Materialdefekten, vorzugsweise an nichtmagnetischen Leitermaterialien.
Da sich bei der Entwicklung, Fertigung und Prüfung von Verbundwerkstoffen, z. B. in der Aluminium-, Kupfer- und Verbundstoffindustrie sowie in der Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie, ein großes Anwendungspotenzial abzeichnet, soll dieses Prüfverfahren in dem VIP-Projekt "LOFOTEST" validiert werden. Schwerpunkt ist die Untersuchung von leitfähigen Verbundmaterialien.
Bei erfolgreicher Validierung soll die wirtschaftliche Verwertung in Kooperation mit industriellen Partnern, über eine Lizenzvergabe oder in Form einer Ausgründung erfolgen.