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Permanent Luft haltende Schiffsbeschichtungen nach biologischem Vorbild zur Reibungsreduktion: vom Konzept zur Technologie

Schiffe verbrauchen ca. 70% ihrer Energie, um die Reibung zwischen Rumpf und Wasser zu überwinden. Umgäbe man den Schiffsrumpf mit einer permanenten Luftschicht, so würde die Reibung zwischen Schiff und Wasser durch die Reibung zwischen Schiff und Luft ersetzt werden. Der Treibstoffverbrauch könnte damit signifikant sinken und es ergäbe sich zusätzlich ein wirksamer Schutz gegen den Bewuchs von Meeresorganismen am Schiffsrumpf, der momentan noch mit hochgiftigen Beschichtungen bekämpft wird. Ziel des vorliegenden gemeinschaftlichen Projektes des Karlsruher Instituts für Technologie und der Universitäten Bonn und Rostock ist es, eine permanente Lufthaltung unter Wasser nach einem pflanzlichen Vorbild auf Schiffsbeschichtungen zu übertragen und die entsprechende Anwendbarkeit für den Schiffsbau zu validieren. Die Antragsteller entschlüsselten den Mechanismus, wie der Schwimmfarn Salvinia beim Untertauchen unter Wasser eine Luftschicht dauerhaft halten kann und demonstrierten den Effekt bereits erfolgreich auf künstlichen, strukturierten Oberflächen. Diese Strukturen sollen im Vorhaben mit Hilfe moderner Fertigungsverfahren optimiert und unter realen Bedingungen auf ihre Hochseetauglichkeit getestet werden.

Da sich der Kostendruck auf die Reedereien, insbesondere aufgrund steigender Energiepreise, stetig erhöht, verspricht der großtechnische Einsatz neuer bioinspirierter Technologien ein hohes wirtschaftliches Potenzial. Nach Projektende soll die wirtschaftliche Verwertung der Technologie entweder über ein Spin-Off oder einen Lizenzverkauf erfolgen.

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Meldung vom 06.06.2018: Ein Schwimmfarn hilft Schiffen Energie zu sparen und die Umwelt zu entlasten